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Preview - The Last of Us : Zweisamkeit beim Überlebenskampf

  • PS3
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Clevere Gegenspieler

Beeindruckend ist die künstliche Intelligenz. Wenn einer der üblen Gesellen Joel entdeckt, ruft er seinen Kollegen schon mal zu, dass er ihn bei der Tür gesehen hat, worauf Hilfe herbeikommt. Und während sich Feinde normalerweise in Deckung begeben, kommt das Geräusch eines klickenden Revolvers in diesem Spiel schon fast einem Angriffsbefehl gleich. Und das letzte Mitglied der Bande sah genau dann die Zeit zur Flucht gekommen, als Joel bei einem Toten neue Patronen fand und diese in seine Pistole füllte.

Es muss aber nicht immer gleich Gewalt sein. Nicht selten reicht es, wenn ihr Gegner einfach nur mit einer Waffe bedroht, um sie zur Flucht zu animieren - ähnlich wie in I Am Alive. Man sollte allerdings die Augen offen halten, denn nicht selten verkrümeln sich die Gegner nur deswegen, um sich still und heimlich von hinten wieder anzuschleichen. Schlussendlich sind auch nicht alle NPCs feindlich gesinnt, es wird immer mal wieder Begegnungen und Interaktionen mit freundlichen Charakteren geben.

Auch wegen der Kamera, die nahe am Geschehen ist, wirkte das Katz-und-Maus-Spiel durch das völlig heruntergekommene Hotel intensiver als alles, was wir je bei Uncharted zu sehen bekamen. Und während man in anderen Spielen einfach locker Kopfschüsse verteilt, haben die Kämpfe hier wesentlich mehr Wucht und jeder Gegner stellt eine taktische Herausforderung dar.

Ellies loses Mundwerk

Weiter gelingt es Naughty Dog, wieder zwei Charaktere einzuführen, mit denen man sich sofort identifizieren kann. Während pubertierende Mädchen in Filmen und Spielen oft nur nerven, ist Ellie extrem sympathisch. So darf sie auch mal wild vor sich hin fluchen und mit Kraftausdrücken um sich werfen – wer von uns hat das in diesem Alter nicht getan. Und beim Anblick eines alten Kinoplakats fragt sie Joel auch mal, wer ihn dazu gezwungen hat, sich den schlechten Streifen im Kino anzuschauen. Ferner kommentiert sie den Tod eines per Kopfschuss umgebrachten Gegners auch mal mit einem lakonischen „Igitt!“. Allgemein kommentieren die Helden scheinbar spontan viele Geschehnisse, die durch den Spieler herbeigeführt wurden.

Joel selbst ist etwas ruhiger, durch seine Erlebnisse aber auch düsterer und vor allem aufs Überleben konzentriert. Während der gezeigten Szene schienen sich die beiden Protagonisten bereits etwas länger zu kennen und sich gegenseitig zu vertrauen. So wirft sich Ellie auch mal todesmutig von hinten auf einen Gegner, um ihn zu überraschen und abzulenken. Kurz: Das Duo wirkt sehr menschlich in einer menschenfeindlich anmutenden Welt und zeigt, wie hervorragend sich Naughty Dog um seine Charaktere kümmert.

Fazit

Martin Steiner - Portraitvon Martin Steiner
Mit The Last of Us fahren die Uncharted-Macher ganz großes Geschütz auf. Die Gefechte wirken durch die massiv auf die eigenen Aktionen reagierenden und auch zusammenarbeitenden Gegner unglaublich dynamisch. Dazu kommt, dass es durch die tolle Charakterzeichnung als Spieler leicht fällt, zu Joel und Ellie eine Beziehung aufzubauen. Falls es den Entwicklern gelingt, diese Intensität, gepaart mit hervorragender Technik, über das ganze Spiel beizubehalten, könnte ein Schatzjäger namens Nathan Drake demnächst ziemlich alt aussehen.

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