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Test - Sunset Overdrive : Punkrock-Skate-Shooter

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Doch wo Licht ist, ist auch Schatten. Das HUD ist minimalistisch, aber stellenweise suboptimal gelöst, speziell beim Annehmen von Missionen, wenn dann noch eigene Wegpunkte gesetzt werden müssen und plötzliche Events auftauchen. Dann reicht das minimalistische HUD ab und an nicht aus. Das ist prinzipiell aber vernachlässigbar, weil es eine reine Komfortsache ist. Generell sind die Menüs ein wenig zu unstrukturiert und unübersichtlich, vor allem wenn es um Missionen oder das Aufwerten von Fähigkeiten geht.

Sunset Overdrive - Gameplay Launch Trailer
Der Launch Trailer zu Sunset Overdrive zeigt uns neues Gameplay.

Mehr Spieler!

Unübersichtlich wird es auch im Multiplayer-Part. Mit bis zu acht Leuten geht es kooperativ ans Missionenlösen in Sunset City. Diese Missionen sollen in bestimmten Zeitabständen verändert werden – so kommen auch Vielspieler in den Genuss von Online-Abwechslung. Um in den Multiplayer-Bereich zu gelangen, tretet ihr im Einzelspieler an einen Automaten. Dort könnt ihr die Parameter für die Multiplayer-Partie einstellen. Dann sucht das Spiel eure Mitspieler – dabei könnt ihr ganz normal eure Kampagne weiterspielen.

Die Missionen online sind anders als die offline. Bei den Online-Spielen handelt es sich nicht um normale Deathmatch-Karten. Vielmehr geht es beispielsweise darum, bestimmte Gegnertypen durch vorher definierte Angriffe zu erledigen. Oder ihr sollt auf der Karte verteilte Punkte einsammeln. Manche Aufgaben sind reine Verteidigungs- oder Angriffsmissionen. Ein Online-Event besteht aus mehreren dieser Aufgaben, am Ende gibt es eine Nachtverteidigungsmission, die je nach Abschneiden in den Aufgaben zuvor leichter oder schwerer ausfällt. Je mehr Punkte die Spieler gemeinsam sammeln, umso größer ist die Belohnung am Ende des Online-Events.

Das macht definitiv Spaß, allerdings muss man schauen, wie sich der Multiplayer-Modus auf Dauer entwickelt und wie fleißig Insomniac Aufgaben nachliefert. Womit wir bei Sunset TV sind. Sunset TV ist eine auf den Leinwänden in Sunset City übertragene Show von Insomniac, die über die wöchentlichen und monatlichen Events und Veränderungen in Sunset Overdrive informiert.

Das gewisse Extra

An jeder Ecke in Sunset City finden sich Anspielungen auf Filme, Serien, Comics oder Videospiele. Sei es die Mission, in der „Jess“ beim „Kochen“ geholfen werden muss, was er die gesamte Zeit mit Zitaten aus "Breaking Bad" kommentiert, oder sei es die Mission-Impossible-Respawn-Animation – in Sunset Overdrive steckt so viel Liebe zum Detail, dass kaum eine Minute bis zur nächsten Popkultur-Referenz vergeht. Grandios.

Fazit

Christian Gürnth - Portraitvon Christian Gürnth
Man liebt oder hasst es.

Sunset Overdrive polarisiert. Das steht fest. Durch die Schnelligkeit, das Fortbewegungssystem sowie den absurden, ab und an sehr harten Humor dürfte es nicht für jeden gedacht sein. Sunset Overdrive braucht knapp eine Stunde, bis es in Fahrt kommt. Dann geht die Steuerung komplett ins Blut über und man bewegt sich wie ein junger Gott und Tony Hawk zu seiner besten Zeit. Der Humor ist stellenweise so gut, dass ich laut lachend vor dem Fernseher saß. Gerade wenn man immer und immer wieder Anspielungen auf alte Filme oder Serien findet, kommt man aus dem Grinsen nicht mehr raus. Und durch das Durchbrechen der vierten Wand steht den Entwicklern offen, Dinge wie sich wiederholende Spielabschnitte zu kommentieren. Immer wenn ich mir dachte: „Ach, jetzt echt NOCH eine Mission für Typ X?“, dann kommentierte der Sprecher des Spiels es genau so. Das machte es dann schon fast wieder witzig.

Obwohl ich offene Spielwelten eigentlich nicht mag - hier passt es sehr gut, auch durch die schöne Schnellreisefunktion. Zu Beginn wusste ich gar nicht, dass es eine lange Kampagne gibt, weshalb ich von ihr wirklich positiv überrascht wurde. Durch die vielen Charaktere des Spiels erlebt man immer wieder neue Dinge - gerade wenn sie, ganz wie in GTA, andauernd am Telefon des Hauptcharakters abhängen. Ich bin gespannt, wie sich andere Redaktionen dem Thema Sunset Overdrive widmen. Das Spiel ist schwierig zu bewerten, weil es extrem viel mit Spielererwartungen und dem Brechen dieser spielt. Dazu noch der stellenweise harte, ab und an kindische Humor sowie die Punkrock-Musik, gepaart mit dem schnellen Gameplay. Man könnte jede Wertung zwischen 7,5 und 9 rechtfertigen. Sunset Overdrive ist anders, als ich es erwartet habe, aber weitaus besser als gedacht und somit eines meiner Lieblingsspiele 2014!

Überblick

Pro

  • fantastisches Fortbewegungsgefühl
  • tolles Charakter-Design
  • liebevolle Details in der Stadt
  • druckvoller Punk-Soundtrack
  • herrlicher Humor
  • gut zur Schau gestellte Kritik
  • sehr gute Schießmechanik
  • große Stadt inklusive vieler Stadtteile
  • toller Charaktereditor
  • viele Popkulturanspielungen
  • schöne Gegnerklassenvielfalt

Contra

  • unübersichtliche Menüstruktur
  • unübersichtliche Upgrade-Funktion
  • Bild und Ton ab und zu asynchron
  • stellenweise gewollt witzig
  • stellenweise nicht übertrieben genug

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