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Test - Shenmue 2 : Shenmue 2

  • Xbox
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Shenmue 2
Die Speditionsarbeit bringt einiges an Geld ein.
Doch auch in der Stadt gibt es verschiedenste Arbeitsangebote - so könnt ihr einen der Glücksspieler vertreten und mit den Kunden um Bares zocken oder euch gar auf ein paar Wetten beim Armdrücken einlassen. Mit eurem Geld dürft ihr euch wieder an den Getränkeautomaten bedienen oder euch auf die bekannte Capsule-Jagd begeben. Die kleinen Capsule-Automaten sind über die ganze Stadt an den unterschiedlichsten Ecken auffindbar und locken mit speziellen Figuren für eure Sammlung. Auch in den lokalen Tomato-Shops gibt es das eine oder andere interessante Item zu erstehen. Außerdem dürfen in einigen Spielhallen alte Sega-Arcadeklassiker angespielt werden. Die Möglichkeiten, auch neben dem eigentlichen Spielverlauf Spaß zu haben und sich zu betätigen, sind also äußerst umfangreich und sorgen für einige Unterhaltung abseits der Story.

Vom heimischen Dörfchen zur umfangreichen Großstadt
Wo man im ersten Teil noch im heimischen Dörfchen herumstreifte und die virtuelle Mentalität der dort ansässigen Leute schon fast zu spüren glaubte, geht es nun beim Nachfolger in eine Großstadt Hongkongs. Die Stadt ist in verschiedene Quartiere unterteilt, deren Übergänge durch torähnliche Durchgänge gut erkennbar sind. Wechselt ihr das Quartier, muss der neue Stadtteil erst einmal geladen werden, was circa sechs bis zehn Sekunden beansprucht. Die Stadt und die verschiedenen Quartiere sind so umfangreich gestaltet, dass man sich nicht nur anfangs, sondern auch zu späteren Zeitpunkten des Öfteren verläuft. Da kommen die Stadtkarten, die es in der ganzen Stadt verteilt zu erstehen gibt, gerade richtig. Sobald man eine der Karten gekauft hat, bekommt man fortan am linken unteren Bildschirmrand die Karte eingeblendet. Sie orientiert sich zudem an eurer Laufrichtung, so dass ihr euch immer exakt im Klaren darüber seid, wo ihr euch gerade befindet, und euch daher auf das Voranschreiten im Spiel konzentrieren könnt.

Shenmue 2
Die Stadt vermittelt eine hervorragende Atmosphäre.

Über Martial Arts und andere Kampftechniken
Genauso wenig wie Ryos Vorgehen bei seiner Suche haben sich seine Kampftechniken verändert. Sobald ihr in eine Situation gelangt, in der euer kämpferisches Können gefragt ist, wird automatisch in den Kampfmodus geschaltet. Ab hier wechselt auch die Steuerung. Moves werden mittels der A-, B-, Y- und X-Tasten getätigt, während ihr Ryo per Digitalsteuerkreuz oder Analogstick führen dürft. Die Kamera wechselt dabei stetig ihren Standort und dreht sich sozusagen um Ryo, was gerade bei mehreren Gegnern nicht immer komfortabel ist. Im Verlauf des Spiels werdet ihr zudem um einige Moves reicher, die ihr von bestimmten Charakteren erklärt bekommt. Um jedoch immer Herr der Lage zu sein, kommt ihr um regelmäßiges Trainieren nicht herum und müsst eure Angriffe mittels ständigen Wiederholens perfektionieren. Die Kontrolle ist gänzlich Beat'em-Up-typisch und gibt dank der nicht allzu schweren Special-Moves auch Anfängern die Möglichkeit, sich in den Fights von 'Shenmue 2' zu behaupten. Die normale Steuerung hingegen ist nicht wirklich auffällig - Ryo lässt sich diesmal nicht nur mit dem Digitalkreuz, sondern auch mit dem Analogstick steuern. Die Lenkung mittels Letzterem ist jedoch etwas unbequemer, da sich Ryo deutlich schwerfälliger und unpräziser kontrollieren lässt. Ansonsten ist die Tastenbelegung durchaus akzeptabel und ermöglicht ein unkompliziertes Spielen.

Noch immer ein Fest für die Sinne
Auch wenn die Technik im direkten Vergleich mit aktuellen Titeln nicht ganz mithalten kann, ist das Zusammenspiel zwischen Optik und Akustik hervorragend ausgefallen und bietet eine bezaubernde Atmosphäre - besonders das Umfeld ist noch attraktiver und detaillierter als im Vorgänger ausgefallen. Das Problem mit den plötzlich aus dem Nichts auftauchenden Passanten hat man auch lösen können - so wird man beim Betreten der Quartiere immer mit bereits ausgefüllten Strassen konfrontiert und begegnet zahlreichen Fußgängern, die entweder shoppen, sich auf der Parkbank ausruhen oder ihrer alltäglichen Arbeit nachgehen. Immer wieder gefallen kann auch der Tagesablauf - die Sonne steht nicht etwa still, sondern geht ihren natürlichen Weg von West nach Ost und beeinflusst damit nicht nur das Tageslicht, sondern lässt auch die Schatteneffekte authentisch mitziehen. Das Gesamtbild ist also, auch wenn die Grafik praktisch 1:1 der Dreamcast-Version entspricht, noch immer als überaus gut zu bezeichnen.

Shenmue 2
Etwas Training schadet nie.

Die englische Synchronisation hat sich gegenüber dem ersten Teil kaum verändert - Ryo hat noch die exakt gleiche Stimme, besitzt jedoch leider denselben einsilbigen Redestil wie damals. Seine Dialoge erscheinen teils geradezu getrieben von Gleichgültigkeit und Langeweile, so dass sie einen schmunzelnd an den Vorgänger zurückdenken lassen. Die bekannten Aussagen wie etwa 'Oh… is that so…' finden leider auch noch beim aktuellen Teil des Öfteren Verwendung und vermitteln keinesfalls den Eindruck eines richtigen Gesprächs. Die Hintergrundmusik hingegen ist noch ausdrucksvoller als im Vorgänger. Jedes Quartier bietet seine individuellen Klänge, deren chinesische Ursprünge nicht von der Hand zu weisen sind. Auf diese Weise wird die Atmosphäre noch einmal abgerundet.

 

Fazit

von Sacha Röschard
Yu Suzukis 'Shenmue 2' entpuppt sich als bezauberndes Adventure mit ansprechenden Spielinhalten und einer äußerst fesselnden Story. Die Größe und der Detailreichtum der Stadt sind schlichtweg faszinierend - immer wieder für Motivation sorgen da auch die unzähligen Attraktionen wie etwa Spielhallen, Glücksspielmöglichkeiten und viele andere Betätigungen, die es neben dem eigentlichen Spielverlauf noch zu entdecken gilt. Da es auch grafisch und soundmäßig keinen Grund zur Kritik gibt, darf sich 'Shenmue 2' zu den Top-Titeln des Genres zählen. Fans des ersten Teils und Spieler mit einer Vorliebe für Adventures werden mit Ryo eine unterhaltsame Zeit in China verbringen. Der Titel erweist sich als würdiger Nachfolger des ersten Teils und als gut gelungene Umsetzung der schon seit längerem erhältlichen Dreamcast-Version.  

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