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Test - Mortal Kombat 11 : Spektakuläre Plackerei

  • PS4
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Seit des Comebacks mit Mortal Kombat IX steht NetherRealm Studios bei den Beat-'em-up-Fans hoch im Kurs. Kein Wunder: Auch Mortal Kombat X und die Injustice-Reihe boten mehr als amtliche Prügelaction mit reichlich Inhalt. In Mortal Kombat 11 ist der Storymodus wieder ein strahlendes Highlight unter zahlreichen tollen und spaßigen Gameplay-Elementen. Grund zu meckern gibt es trotzdem.

Der neueste Teil der Mortal-Kombat-Reihe klatscht nicht einfach nur ein paar neue Charaktere in den Kader, holt Fanfavoriten zurück, strickt mit heißer Nadel einen Storymodus und feuert das fertige Produkt auf die Community los. Wenn ihr Mortal Kombat 11 startet, merkt ihr, dass NetherRealm Studios um Serienschöpfer Ed Boon an vielen Enden geschraubt hat, um dem blutigen Prügelspiel ein markantes Alleinstellungsmerkmal zu verleihen. Für das Genre der Beat-'em-ups als Ganzes, aber auch für die Reihe selbst, die seit 27 Jahren derbe Fatalitys auf die Bildschirme der ganzen Welt knallt.

Besonders das Gameplay wurde fleißig umgekrempelt. Mortal Kombat X verfügte über eine hohe Spielgeschwindigkeit. Die Arenen waren groß, ihr konntet sprinten und wer in der Lage war, in hohem Tempo seinen Gegnern die (Spezial-)Angriffe um die Ohren zu hauen, der hatte gute Chancen auf den Sieg.

Auf die Bremse getreten

Mortal Kombat 11 ist im Gegensatz zum direkten Vorgänger deutlich langsamer. Die Fähigkeit, wie ein besessener durch die Arena zu sprinten, wurde ersatzlos aus dem Spiel gestrichen und das Tempo etwas gedrosselt. Diese Änderungen führen dazu, dass der Fokus auf der richtigen Positionierung des gewählten Kämpfers liegt. Zusammen mit dem Dual-Meter-System eröffnet sich eine hohe taktische Vielfalt, wenn ihr gewillt seid, euch in das Kampfsystem einzuarbeiten.

Im ersten Moment erweckt Mortal Kombat 11 einen simplen Eindruck. Die Spezialangriffe gehen einfach von der Hand. Es erfordert keine fulminante Fingerfertigkeit, um Liu Kangs Fahrradtritte in die Brust des Gegners zu hämmern oder Sub-Zeros Eisaxt zu schwingen. Wer aber gerade online auf Dauer Erfolge feiern möchte, der muss sich mit den vielen Feinheiten des Kampfsystems auseinandersetzen, Kombos und das Dual-Meter-System beherrschen.

Mortal Kombat 11 - Launch Trailer
Überpünktlich zur bevorstehenden Veröffentlichung von Mortal Kombat 11 gibt es hier den Launch-Trailer für euch.

Die Macht der zwei Balken

Gab es in Vergangenheit einen Balken, der sich für allerhand Schabernack einsetzen ließ, wie besonders starke Versionen von Spezialattacken oder die X-Ray-Angriffe, sind es in Mortal Kombat 11 nun zwei Balken. Mit der offensiven Leiste verstärkt ihr Attacken. Die defensive Leiste kommt zum Einsatz, wenn ihr zu Boden befördert wurdet und euch wegrollen möchtet. Spezielle Wake-up-Angriffe verbrauchen einen Slot aus beiden Balken.

NetherRealm möchte, dass ihr so die ganze Bandbreite an Aktionen nutzt, die euch mit diesen Leisten zur Verfügung stehen. Deswegen ist das Dual Meter zu Beginn eines jeden Kampfes komplett gefüllt. X-Rays wurden derweil durch Fatal Blows ersetzt und funktionieren losgelöst von diesen Leisten. Ihr führt diese besonders fiesen Manöver aus, wenn ihr nur noch 30 Prozent von eurer Lebensenergie habt, indem ihr die beiden hinteren Schultertasten betätigt. Seid ihr erfolgreich, verursacht ihr bei eurem Gegner eine ganze Menge Schaden. Allerdings dürft ihr den Fatal Blow nur einmal pro Kampf einsetzen.

Mortal Kombat 11 lässt euch nicht allein

Lobend zu erwähnen ist das umfangreiche Tutorial. Gerade Prügelspiele sind für Einsteiger oftmals ein Buch mit sieben Siegeln. Mortal Kombat 11 erklärt quasi alles: die Grundlagen in der Bewegung und im Angriff, wie ihr mit der Umgebung interagiert oder auch wie Standardkombos funktionieren. Das gehört zum guten Ton. Allerdings geht das Spiel noch ein paar Schritte weiter und veranschaulicht die Anatomie einer Aktion, indem die einzelnen Frames vom Start-up bis zur Erholungszeit eines Angriff aufgedröselt werden. Ihr wisst nicht, was Start-up und Erholungszeit bedeuten? Das wird ebenfalls erläutert.

Es gibt aber noch mehr: Das Tutorial von Mortal Kombat 11 hilft euch beim Aufbau von Strategien, indem das Prinzip der Kombos in verschiedenen Lektionen erklärt wird. Jeder der 25 Charaktere hat darüber hinaus seine eigene Einführung in nützliche Angriffe, Standardkombos und Spezialaktionen. Das ist wirklich vorbildlich.

Der beste Videospielfilm

Schon Mortal Kombat IX bot mit dem Storymodus eine cineastische Spielerfahrung. Eine Stärke, die NetherRealm Studios über die Jahre weiter ausbaute und in Mortal Kombat 11 nahezu perfektioniert. Nachdem Shinnok im Vorgänger besiegt (und geköpft) wurde, dreht Raiden mittlerweile am Rad und auch eine neue Bösewichtin taucht auf dem Radar auf. Kronika ist nicht nur eine weitere Gottheit, sondern auch die Mutter von Shinnok und von den jüngsten Entwicklungen gar nicht begeistert. Also dreht sie an der Sanduhr der Zeit, was dazu führt, dass die Vergangenheit und die Gegenwart aufeinandertreffen.

Das klingt einerseits absurd, passt aber zu Mortal Kombat. Es ist natürlich eine dicke Scheibe Fanservice, die serviert wird. Doch NetherRealm Studios erzählt die Geschichte im goldrichtigen Ton, um euch an den Bildschirm zu fesseln. So ist es nicht nur irre komisch, wenn Johnny Cage auf seine arrogante jüngere Machoversion trifft, es zeigt im gleichen Moment stellvertretend, was für einen Sprung diese Charaktere im Laufe der Jahre gemacht haben. Die Figuren in Mortal Kombat 11 sind vielleicht oftmals nach Schema F geschnitzt, besitzen aber genug Charisma und Ecken, um sie trotzdem denkwürdig zu machen. Eine starke Leistung, die nur vom etwas enttäuschenden Ende kaschiert wird.

Viel zu tun

Abseits der hervorragenden Kampagne bietet Mortal Kombat eine Vielzahl unterschiedlicher Modi. Ihr könnt euch an den klassischen Türmen versuchen und gegen eine unterschiedliche Anzahl an Gegnern antreten, um Belohnungen abzustauben. Cool, aber auch Standard. Spannender sind die Türme der Zeit. Ähnlich wie im Multiversum von Injustice 2 werdet ihr hier immer wieder mit thematisch neuen Herausforderungen konfrontiert. Mal müsst ihr mit bestimmten Kämpfern antreten, mal erwartet euch so was wie ein Bosskampf.

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