Test - WRC 3: FIA World Rally Championship : Magersucht
- PSV
Milestone konnte sich mit den PC-, PS3- und X360-Versionen von WRC 3 in höhere Wertungsränge vorarbeiten und lieferte ein richtig gutes Rallye-Spiel ab. Da liegt es natürlich nahe, den Matsch- und Schotterfreunden auch eine Handheld-Version zu gönnen. Auf der PS Vita könnt ihr nun ebenfalls als Loeb oder Latvala durch die Pampa brettern.
Bevor ihr durch die ersten Kurven driftet, steht ihr vor der Wahl des Spielmodus. Das geht schnell, denn vom Umfang her zeigt sich WRC 3 sehr „übersichtlich“. Es gibt Einzeletappen, Einzel-Rallyes und die Meisterschaft, die ihr in drei Fahrzeugklassen mit originalen Fahrzeugen und Fahrern absolviert. Ob ihr als Loeb, Latvala oder Solberg auf die Piste geht, bleibt ganz euch überlassen. Nebenher gibt es noch einen Mehrspielermodus, in dem nur maximal sechs Spieler gegeneinander antreten können, was wohl kaum jemanden hinter dem Ofen herlocken dürfte.
Der Rotstift hat zugeschlagen
Die „großen“ Versionen von WRC 3 beinhalteten mit „Road to Glory“ noch einen umfangreichen Karrieremodus, in dem ihr in etlichen Wettbewerben antreten und sogar eure Fahrzeuge visuell anpassen könnt. Den sucht man in der PS-Vita-Version leider vergebens. Das ist nicht die einzige Kürzung, denn auch bei den Rallye-Nationen wurde der Rotstift angesetzt. Lediglich sechs Nationen sind übrig geblieben – ganze sieben weniger also. Monte Carlo, Griechenland, Deutschland, Wales, Frankreich und Spanien heißen die Überlebenden der Rotstiftaktion.
Jedes Land ist mit sechs Etappen vertreten, wobei erneut festzustellen ist, dass die Strecken zwar fordernd und gut gestaltet, aber auch aus sich wiederholenden Elementen zusammengebaut wurden. Immerhin, die Strecken haben es in sich und verlangen dem Spieler mit ihren engen Passagen und fiesen Kurven wirklich einiges ab. Schön daher, dass man die Stärke der Gegner nahezu stufenlos an die eigenen Fähigkeiten anpassen kann. Überhaupt entpuppen sich die Zeiten der Gegner als realitätsnah – Loeb zu schlagen ist bei passender Schwierigkeit eine echte Herausforderung und die Herren Latvala oder Hirkonen sind fast immer in den vorderen Rängen vertreten.
Auf der Strecke alles gut
Das Fahrgefühl ist überaus gefällig, das Fahren fühlt sich einfach richtig an. Man braucht zwar eine Menge Fingerspitzengefühl, um die Boliden mit Stick und Schultertasten punktgenau um die Kurven zu scheuchen, aber mit etwas Übung klappt das richtig gut. Schade nur, dass man die Belegung der Tasten nicht ändern kann. Die Kombination aus rechter Schultertaste für Gas und X für Handbremse ist nicht unbedingt bequem für langfingrige Spieler. Ebenso schade ist, dass Milestone völlig darauf verzichtet hat, Vita-Features zu nutzen. So hätten wenigstens die Menüs per Touchscreen bedienbar sein können, so aber müssen die Aktionstasten herhalten.
Da ein Auto so eine Rallye-Etappe meist nicht ohne Schäden übersteht, gibt es natürlich ein Schadensmodell in drei Stufen. Das ist insgesamt recht gutmütig geraten, wirkt sich aber nicht nur optisch, sondern auch spielerisch in Sachen Fahrverhalten gut aus. Zwischen zwei Etappen einer Rallye fällt die entsprechende Reparatur mit Zeitlimit an. Heftige Unfälle können sich daher nachhaltig auf eine ganze Rallye auswirken. Zwischen einzelnen Etappen könnt ihr euch übrigens auch noch an Fahrzeugeinstellungen austoben, um aus den Boliden noch ein wenig mehr Leistung herauszukitzeln und sie an die Bedingungen der Etappe anzupassen.
Kommentarezum Artikel