Test - Dragon Age II: Im Zeichen der Assassinin : Ein Hauch Französisch
- PC
- PS3
- X360
Dass Bioware mit schöner Regelmäßigkeit Download-Inhalte zu den hauseigenen Rollenspielen liefert, ist ja nichts Neues. Dass die Kanadier eine gewisse Einfallslosigkeit an den Tag legen, schon eher. Denn die Geschichte rund um die Assassine Tallis erinnert schon ein wenig an den Mass-Effect-DLC rund um Kasumi. Sei es drum, wir haben uns in das rund drei Stunden lange Zusatzabenteuer gestürzt.
Worum geht es? Hawke wird zu einer Jagdfeier bei einem der Herzoge von Orlais eingeladen. Das nutzt die Assassine Tallis, um sich in die Feiergruppe einzuklinken. Tallis ist eine ansehnliche Elfe, die auf der Jagd nach einem wertvollen Artefakt ist, das sich im Besitz des Herzogs befinden soll. Wortgewandt und freizügig überredet sie Hawke zur Mithilfe bei dem kleinen Raubzug. So weit der Auftakt der Episode, die ihr nach dem Download problemlos von Hawkes Anwesen aus starten könnt.
Schon zu Beginn wird klar, dass die Person von Tallis das eigentliche Glanzstück des Spiels ist. Die moralisch flexible Assassine hat immer einen frechen Spruch auf ihren Lippen und geizt nicht mit ihren Reizen, um ihre Ziele zu erreichen. Im Verlauf der Geschichte, die einmal mehr mit sehr guten Dialogen glänzt, zeigt sich, dass sich hinter der skrupellos-frechen Fassade weit mehr verbirgt als nur eine diebische Killerin. Zudem erhaltet ihr eine ganze Menge Informationen über die Qunari und die Herrscherriege der Orlaisianer.
Party-Time beim Herzog
Nach erfolgreicher Wyvern-Jagd findet jedenfalls eine Party auf dem Grundstück des Herzogs statt. Die Veranstaltung erinnert nicht nur aufgrund des Dialekts der Orlaisianer kräftig an die dekadenten Feiern im Frankreich des Mittelalters, sondern gibt Anlass für einige mehr oder minder gut gelungene Humoreinlagen. Der lustige Ansatz schwindet aber mit der Zeit und lässt Raum für eine ernsthaftere Handlung, die schlussendlich nach vielen Kämpfen mit einem gut inszenierten, aber leider viel zu einfachen Endkampf endet.
Bis dahin erlebt ihr aber nicht nur Kämpfe. So gibt es einen längeren Stealth-Abschnitt, in welchem Hawke und Tallis durch das Anwesen des Herzogs schleichen und dabei Wachen ablenken oder niederschlagen müssen, ohne entdeckt zu werden. Faire Rücksetzpunkte verhindern, dass die etwas holprige Passage zu einem Debakel wird. Des Weiteren warten einige gar nicht mal so dumme Rätselpassagen auf euch, deren Lösung schon etwas Gehirnschmalz erfordert.
Ich glaub, ich steh im Wald
Die Gestaltung der neuen Umgebungen überrascht ein wenig. Draußen erwartet euch eine malerische Berglandschaft mit Nadelwald und viel Weitblick. Das übliche Schlauch-Design ist zwar vorhanden, aber die Umgebungen sind zum Teil etwas geräumiger, als wir es vom Hauptspiel kennen. Auch die Räumlichkeiten des Anwesens und alles, was danach kommt, sind ansprechend gestaltet, wenn auch zuweilen ein wenig zu karg. Alles in allem wirkt der DLC aber deutlich ansehnlicher als die erste Download-Episode.
Nebenher gibt es natürlich einige neue Gegenstände zu entdecken, euer Kodex füllt sich mit Einträgen und ihr erhaltet weitere Einblicke in die Geschichte und Konflikte der Spielwelt. Die Qualität der neuen Gegenstände hält sich allerdings in überschaubarem Rahmen. Wer das Hauptspiel schon hinter sich hat, wird kaum eines der Objekte als echte Aufwertung der Ausrüstung wahrnehmen.
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